Wenn der berühmte Funke überspringt

    Erste "Kuseler Gospelnacht" erweist sich als kurzweilig und mitreißend - Show-Elemente, feurige Soli und perfekter Chorgesang

    Die Kirche möge voll Gesang sein - das hatte sich Schirmherr und Verbandsbürgermeister Dr. Stefan Spitzer von der ersten "Kuseler Gospelnacht" am Samstag gewünscht. Spitzer, selbst aktiv im gastgebenden Kuseler Chor "Unity", hoffte auf ein "musikalisches Erlebnis für Sänger, Zuhörer und Gäste" - und wurde wie alle angereisten Musiker und Besucher nicht enttäuscht.

    Schon die aus allen Nähten platzende Stadtkirche zeigte, dass die Kuseler Gospelsänger mit ihrer im vergangenen Herbst geborenen Idee ins Schwarze getroffen hatten: In Zusammenarbeit mit dem Kirchenmusik-Förderverein "Musica Viva" wollten sie eine Nacht der musikalisch aufbereiteten Lobpreisung Gottes mit verschiedenen Chören der Region veranstalten. Wobei die Hauptlast der Vorbereitungsarbeit auf den Schultern von Bezirkskantor Winfried Schultz geruht habe.

    Trotz der für solch eine Veranstaltung eher kurzen Vorbereitungszeit: Die Aktiven waren alle blendend aufgelegt und die Besucher ließen ihrerseits keinen Zweifel daran, dass die Gospelmusik mit ihrem eingängigen Rhythmus, dem kraftvollen Gesang, dem Improvisationsspielraum und den Call-and-Response-Einlagen viele Fans hat. Bei jeder Gelegenheit gingen Jung und Alt zum Mitklatschen über. Der berühmte Funke sprang über, überhaupt keine Frage.

    Während der zum Pfälzer Kultursommer aus Zalaegerseg angereiste Frauen-Chor "Canterina" den Abend noch mit brillant vorgetragenen Folklore-Bearbeitungen begann, präsentierten danach vier sehr unterschiedliche Chöre in jeweils gut halbstündigen Auftritten und Zugaben ein Spektrum der Gospelmusik, das der Zuhörer sonst selten in dieser direkt vergleichbaren, abwechslungsreichen Form geboten bekommt. Wobei sich zeigte, dass Ensembles, denen hier und da ein paar große Stimmen fehlen, dieses scheinbare Manko durch viel Herzblut und Begeisterung beim Vortrag durchaus wett machen können.

    Eher traditionellen Gospelsongs wie "Rock My Soul" oder "Swing Low Sweet Chariot" verhaftet, präsentierte sich der noch junge Chor Altenglan-Mühlbach. Viel mehr Show-Elemente und ein Repertoire, das sich überwiegend an modernen Kompositionen der christlichen Popmusik orientierte, brachten dagegen die "Churchies" aus Pirmasens und "Spirit'n Voices" aus Hütschenhausen mit. Feurige Soli, perfekter Chorgesang, mal hingebungsvoll instrumentell begleitet, mal als Potpourri afrikanischer Traditionals zum Klang von Trommeln, rissen das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Den Bogen zwischen Vorträgen mit Bandbegleitung und rein vocal vorgetragenen traditionellen Liedern spannte dann wieder "Unity", bevor zum großen Finale alle Chöre zusammen die Kirche ein letztes Mal mit ihrer Art, Zuversicht in Gott auszudrücken, füllten.

    Nach dem Erfolg dieser ersten "Kuseler Gospelnacht", deren Erlös an die Kontaktstelle Holler fließt, dürfen Fans wie Aktive der Region wohl sicher sein, dass noch mehr Veranstaltungen dieser Art folgen werden. Denn vier Stunden Gospelmusik erwiesen sich als überaus kurzweilig und mitreißend.

    Von unserer Mitarbeiterin : Klaudia Gilcher

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